Ein kunterbunter Tag bei Pippi Langstrumpf

 

Es war ein spannender Morgen am 9. Dezember, an dem sich 230 Schüler:innen, Lehrer:innen und auch Mütter und ein Vater voller Vorfreude von Gütersloh aus auf den Weg machten, um das diesjährige Familienstück zur Weihnachtszeit „Pippi Langstrumpf“ im Theater Bielefeld zu besuchen. Zum Glück hatte der 5. Jahrgang vor der Aufführung noch einen Termin mit dem Dramaturgen Ralph Blase, der ihnen eine kleine Einführung in das Stück gab. Diese Gruppen waren ohne Probleme pünktlich in Bielefeld angekommen. So einfach war das mit der Deutschen Bahn für die meisten 6-Klässler:innen nicht, denn ihr Zug fiel ersatzlos aus. Auf die 20-minütige Verspätung reagierte das Einlasspersonal des Theaters sehr nett. Routiniert wurden alle schnell auf ihre Plätze gelotst. Mehr als 2/3 des Parketts war nun von GadA Schülerinnen und Schülern besetzt und man war gespannt auf die Abenteuer, die Pippi erlebte.

Die Kinder tauchten in Pippis wunderbare Welt ein. Die Villa Kunterbunt stand in leuchtenden Farben auf der Bühne, und Pippi selbst sprang mit einem frechen Grinsen hin und her. In der Geschichte begegneten wir all den Figuren, die wir aus den Büchern oder Filmen kennen: Tommy und Annika, die besten Freunde von Pippi, die anfangs etwas skeptisch, aber schon bald begeistert von Pippis ungewöhnlicher Art sind. Während das Pferd Kleiner Onkel im wahrsten Sinne „hölzern“ daherkam, sorgte eine Schauspielerin als Herr Nilsson, das freche Äffchen, mit einigen Kapriolen für viele Lacher. Pippi warf dabei immer wieder ihre unkonventionelle Lebensphilosophie ein, wie zum Beispiel: „Langeweile kenn ich nicht, dazu habe ich gar keine Zeit!“.

Besonders beeindruckend waren die Szenen, in denen Pippi ihre Stärke zeigte – ob gegen den stärksten Mann der Welt oder auch, als zwei Diebe versuchten, in die Villa Kunterbunt einzubrechen. „Seht ihr, stark bin ich wie zehn Stiere zusammen!“, rief sie. Eine Stärke war aber vor allem ihre Großzügigkeit. So beschenkte sie die beiden Diebe nach ihrem Besuch reichlich mit Gold, weil sie so nett mit ihr getanzt hatten oder versteckte extra feine Geschenke für Tommy und Annika beim Sachensuchen. Vielleicht möchte man dann selbst ein kleines bisschen wie Pippi sein: mutig, stark und immer voller Ideen. Nachvollziehen konnten wir alle die Situation, in der Pippi so gerne in die Schule gehen wollte, denn wenn man nicht in die Schule geht, kann man auch keine Ferien haben. Das wäre ja gemein.

Neben den lustigen und aufregenden Momenten hatte das Stück auch nachdenkliche Augenblicke. Besonders berührend war die Szene, in der Pippi von ihrer Mutter, dem Engel im Himmel, und ihrem Vater erzählte, dem Kapitän Efraim Langstrumpf. Obwohl sie ohne Eltern in der Villa Kunterbunt lebte, vermittelte sie auf ihre ganz eigene Weise, dass Familie und Freundschaft die wichtigsten Schätze sind. „Man muss doch nett zu seinen Freunden sein, sonst sind sie keine Freunde mehr.“ 

Das Lied „Kunterbunt“ wurde nicht nur auf der Rückfahrt von einigen gesungen, auch am nächsten Tag tönte es noch durch die Schule. Da kam Ralph Blase dann zu uns in die Ahornallee und stand nun den 6-Klässlern Rede und Antwort. Der Dramaturg beantwortete Fragen wie, wie lange man für das Stück geprobt habe oder ob Schauspieler:innen vor ihren Auftritten noch aufgeregt seien. (Ja, sind sie!) Die Schüler:innen interessierten sich, wie die Kulissen auf der Bühne bewegt werden und erfuhren, dass es im Theater auch Ausbildungsberufe in der Schneiderei und Tischlerei gibt oder dass man sich dort zum/zur Veranstaltungs- und Bühnentechniker:in ausbilden lassen kann. Vielleicht findet ja der ein oder die andere von uns sogar so den Weg zum Theater.