In einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen des Holocaust persönlich berichten können, wird es umso wichtiger, ihre Geschichten lebendig zu halten.
Der Verein Zweitzeugen e.V. setzt sich dafür ein, Lebensgeschichten von Holocaustüberlebenden zu bewahren und an nachfolgende Generationen weiterzugeben, um eine lebendige Erinnerungskultur zu fördern.
An unserer Schule hatten 20 Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs die Gelegenheit, an dem zweitägigen Workshop „Meet Margot“ unter der Leitung von Rebecca Reusch teilzunehmen. Der Workshop stellte unter anderem die Biographie der Holocaustüberlebenden Margot Friedländer vor. Die Jugendlichen beschäftigten sich mit ihrem Schicksal und erfuhren, wie sie Verfolgung, Versteck und Deportation überlebte – und wie sie bis heute als Zeitzeugin für Versöhnung und gegen das Vergessen kämpft. Neben Margot Friedländers Geschichte setzten sich die Teilnehmenden auch mit weiteren Biographien auseinander und reflektierten über den Umgang mit digital verfügbaren Quellen. Dabei war auch wichtig, wie wir Geschichte bewahren können und welche Verantwortung wir heute für eine demokratische Gesellschaft tragen.
Der Workshop machte deutlich, dass Erinnerung nicht nur ein Blick in die Vergangenheit ist, sondern eben auch Gegenwart und Zukunft betrifft. Die Jugendlichen übernehmen so eine aktive Rolle in der Gestaltung unserer Demokratie, indem sie sich gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form von Ausgrenzung einsetzen. Sie entwickeln ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Menschenrechten und demokratischen Werten.
Durch Projekte wie dieses werden Schülerinnen und Schüler selbst zu Zweitzeug:innen, die nicht nur die Geschichten weitertragen, sondern auch eine klare Haltung gegen Hass und Intoleranz zeigen. Der Workshop hat gezeigt: Erinnern bedeutet Verantwortung – für unsere Geschichte, unsere Gesellschaft und unsere Demokratie.