Eindrückliche Schilderungen über Mobbing
Am 9. Januar war Norman Wolf in der GadA zu Gast und las aus seinem Buch „Wenn die Pause zur Hölle wird“. Darin schildert er seine persönliche Leidensgeschichte aus seiner Schulzeit, in der er über mehrere Jahre massiv von Mitschüler:innen gemobbt wurde.
„Ich blieb in jeder Pause immer in der Nähe der Aufsicht, damit mir nichts passierte. Oder auf dem Schulklo.“ Die Erlebnisse, die Norman Wolf in zwei Lesungen vor dem 7. und 8. Jahrgang schilderte, hinterlassen Eindruck bei den Jugendlichen. Die tiefen Demütigungen, seine schwierige familiäre Umgebung und leider auch das Wegsehen der Lehrkräfte sorgten dafür, dass Wolf sich niemandem (mehr) anvertraute, sondern die physische und psychische Gewalt über Jahre erduldete. „Wenn Ihr eins aus dieser Veranstaltung heute mitnehmt,“ rät er den Schülerinnen und Schülern, „dann bitte dies: Wenn Ihr Opfer oder Beobachter von Mobbing seid, dann sprecht mit jemandem darüber und bleibt so lange hartnäckig, bis Euch geholfen wird. Keiner kann sich alleine aus einer Mobbing-Situation befreien!“
Bei Wolf hatte das Mobbing schnell heftige Auswirkungen: Die Noten des eigentlich guten Schülers verschlechterten sich drastisch, er nahm deutlich an Gewicht zu und hatte jede Nacht Angst vor dem Einschlafen, weil das Klingeln des Weckers den nächsten Schultag ankündigte. Die Situation änderte sich erst, als die Mobber die Schule bzw. Klasse verließen. Danach fasste Wolf allmählich neues Vertrauen und fand Freunde.
Heute arbeitet Norman Wolf in der Aidsberatung Frankfurt und schreibt nebenberuflich Bücher. Sein nächster Titel wird sich um das Thema Mobbing im Internet drehen. Er besucht regelmäßig Schulen und erzählt von seinen Mobbing-Erfahrungen. Dabei hat er immer auch durch Spenden finanzierte Bücher dabei, die er kostenfrei an Schülerinnen und Schüler abgeben kann, die von Mobbing betroffen sind. Einige Exemplare sind noch in der Mediothek, interessierte Schülerinnen und Schüler können sich gern dort melden.